Gemeindewald

Gemeindewald

Vorbemerkung

Die Forsteinrichtung ist das Instrument für die Inventur, Planung und Erfolgskontrolle bei der Bewirtschaftung des Waldes.

Auf Grund der großen Bedeutung des Waldes für das Gemeinwohl regelt das Hessische Forstgesetz die Grundpflichten des Waldbesitzers (§ 6 HForstG):

„Der Waldbesitzer hat seinen Wald zugleich zum Wohle der Allgemeinheit nach forstlichen und landespflegerischen Grundsätzen nachhaltig, fachkundig und planmäßig zu bewirtschaften und dadurch Nutz-, Schutz- und Erholungswirkungen zu erhalten.“

‚Planmäßig’ im Sinne des Gesetzes bedeutet, dass Staats-, Körperschafts- und Gemeinschaftswaldungen nach Betriebsplänen für in der Regel 10-jährige Zeiträume zu bewirtschaften sind (§19 Hessisches Forstgesetz).

PEFC-Zertifizierung

Nachhaltigkeit transparent gemacht

Nachhaltige Wertschöpfung entsteht durch die Ausgewogenheit ökologischer, ökonomischer und sozialer Interessen. Nachhaltiges Denken und Handeln ist unser oberstes Gebot. Das gilt für den Bereich des Natur und Waldschutzes genauso wie für unsere Produkte und Dienstleistungen.

Wir folgen dem Nachhaltigkeitsprinzip, das wir für alle Interessenten transparent machen wollen. Eine Möglichkeit hierzu bietet die Zertifizierung von Wäldern und der hieraus hergestellten Holzprodukte nach den international geltenden PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) Standards.

Glaubwürdigkeit durch unabhängige Bewertung

Die Bevölkerung von Mittenaar wie auch die Marktpartner der Forstwirtschaft in Hessen und Deutschland erwarten heute einen an festgelegten Kriterien orientierten und unabhängigen Nachweis über die nachhaltige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes. Mit der Zertifizierung der Waldbewirtschaftung nach dem PEFC Gütesiegel haben wir uns in Mittenaar seit 2001 dieser – berechtigten – Erwartungshaltung gestellt und unsere Wirtschaftsweise offengelegt. Das PEFC ist die weltweit größte unabhängige Organisation, die die Sicherstellung und kontinuierliche Verbesserung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards beurteilt. So entsteht Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.

Das PEFC-System orientiert sich an den Beschlüssen der internationalen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa. Es berücksichtigt die dort entwickelten ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien (sog. „Helsinki-Kriterien”). PEFC verbindet eine einzelbetriebliche Zertifizierung mit einem Monitoring der Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf Ebene der Zertifizierungsregionen (gleichzusetzen mit den Bundesländern). Dadurch erfasst das Monitoring auch Nachhaltigkeitsparameter, die auf einzelbetrieblicher Ebene nicht abgebildet werden können.

Das Verfahren der regionalen Zertifizierung wird mit der Bildung einer regionalen Arbeitsgruppe eingeleitet. Auf dieser Ebene haben alle am Wald interessierten gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit, bei der Entwicklung der Standards als auch bei der Vereinbarung von Nachhaltigkeitszielen für die Region mitzuwirken. Die Einhaltung der PEFC Standards wird durch unabhängige Zertifizierer, deren Akkreditierung nicht von PEFC selbst, sondern von autorisierten Dritten (z.B. der Trägergemeinschaft für Akkreditierung) vorgenommen wird, überprüft.

Die PEFC Zertifizierung ist für Forstbetriebe aller Waldbesitzarten und aller Betriebsgrößen in gleicher Weise geeignet. So kann es zu einer Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung auf ganzer Fläche beitragen und ist in der Lage, nachhaltig produzierte Forstprodukte in räumlicher Nähe zum Verarbeiter und Verbraucher anzubieten („Holz der kurzen Wege”) und damit die Ökobilanz dieser Produkte zu verbessern.